Martien Coppens

Martien Coppens wurde 1908 als Sohn eines Holzschuhmachers in Lieshout, einem Dorf in der Nähe von Eindhoven, geboren. Schon früh zeigte er ein bemerkenswertes Interesse an der Fotografie (in einem seiner HBS-Zeugnisse wird sogar erwähnt, dass man die Fotografie reduzieren könne) und absolvierte - ausnahmsweise - eine Ausbildung im Ausland, in München als Schüler u.a. des Fotografen Bersenbrügge, wo er mit der konstruktivistischen Neuen Fotografie (Rodtschenko, Moholy-Nagy) in Berührung kam.

Nach einigen Wanderungen ließ er sich 1932 als selbstständiger…

Martien Coppens wurde 1908 als Sohn eines Holzschuhmachers in Lieshout, einem Dorf in der Nähe von Eindhoven, geboren. Schon früh zeigte er ein bemerkenswertes Interesse an der Fotografie (in einem seiner HBS-Zeugnisse wird sogar erwähnt, dass man die Fotografie reduzieren könne) und absolvierte - ausnahmsweise - eine Ausbildung im Ausland, in München als Schüler u.a. des Fotografen Bersenbrügge, wo er mit der konstruktivistischen Neuen Fotografie (Rodtschenko, Moholy-Nagy) in Berührung kam.

Nach einigen Wanderungen ließ er sich 1932 als selbstständiger Fotograf in Eindhoven nieder. Er fotografierte im Auftrag, hatte aber eine Vorliebe für freie Arbeiten und für das, was er selbst als Kunstfotografie bezeichnete. Von dem Moment an, als er ein unabhängiger Fotograf wurde, widmete sich Coppens der Autonomie der Fotografie. Er ist der Meinung, dass die Fotografie nicht dem geschriebenen Wort untergeordnet werden sollte, wie es in jenen Jahren oft der Fall war, sondern als eigenständige Kunstform behandelt werden sollte, auch wenn es sich um Auftragsfotografie handelt. Zunächst schätzte nicht jeder die Kraft seiner realistischen Fotos, aber mit der Zeit änderte sich das.

Seine Vision trat in seinen Lehrbüchern De mensch in de fotografie und Mens en camera deutlich hervor, ebenso wie in mehreren Ausstellungen, die er nach dem Krieg im Van Abbemuseum organisierte, wie Het nieuwe gezicht in de fotografie (1950) und Fotografie als uitdrukingsmiddel (1952). Er entwickelte intensive Kontakte zu dem deutschen Fotografen und Publizisten Otto Steinert, der treibenden Kraft hinter der Bewegung der Subjektiven Fotografie. Im gleichen Zeitraum unternahm Coppens mehrere Auslandsreisen, unter anderem nach Deutschland und Österreich, wo er im Auftrag von Oostpriesterhulp Flüchtlinge fotografierte, die von der Roten Armee aus Osteuropa vertrieben worden waren.

Trotz seiner vielen internationalen Kontakte fühlte er sich ein Leben lang mit seiner Heimatregion, Nordbrabant, verbunden. Er fokussiert die Kamera auf Menschen aus Brabant, die Landschaft, die Bauernhöfe, die Kultur, in der nichts schöner dargestellt wird, als es ist. Es besteht eine gewisse Affinität zu den Gemälden und Zeichnungen Van Goghs aus seiner Brabanter Zeit, und auch in der Literatur lassen sich Entsprechungen finden.

Martien Coppens richtete seine Kamera oft auf brabantische Bauern und Arbeiter, auf Kirchengebäude und auf Landschaften wie De Peel, aber er interessierte sich ebenso für die Dynamik einer Stadt wie Eindhoven und ihre industrielle Aktivität. Er war ein unternehmungslustiger Mann, der über siebzig Fotobücher herausgab, die durchaus ihren Weg in die Öffentlichkeit fanden, wie zum Beispiel "Gedachten in steen over de St. Jan in Den Bosch". Er wurde zum Lehrer für viele (Amateur-)Fotografen.

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