Gehucht: Esdonk

Der Weiler Esdonk gruppiert sich um ein zentrales (und früher gemeinschaftliches) Feld/Weide in einer leeren und offenen Landschaft. Der Weil…

Der Weiler Esdonk gruppiert sich um ein zentrales (und früher gemeinschaftliches) Feld/Weide in einer leeren und offenen Landschaft. Der Weiler wird erstmals 1366 erwähnt, als das mittelalterliche Gehöft an der Stelle, an der sich heute Esdonk 16 befindet, vom Deutschen Orden gekauft wurde. Obwohl es heute kein Wasser mehr gibt, war damals eine Fischerei an das Gehöft angeschlossen. Der Deutsche Orden war ein religiöser Ritterorden, dem das Gut von Gemert gehörte. Sie besaßen weitere Ländereien in der Gemeinde, darunter auch dieses wichtige Lehen, das sie an mehrere Lehnsleute vergaben. Der Deutsche Orden in Gemert richtete später seine Organisation in der Burg Gemert ein. Auch nach der Zeit des Lehnswesens (das mit Napoleon um 1800 endete) wurde der Weiler noch mit Bauernhöfen erweitert, wie z.B. Esdonk 44 von 1884. In einer Geschichte von 1832 wird er bereits als Weiler mit 14 Häusern und etwa 100 Einwohnern erwähnt, so groß wie das damalige Dorf Handel. Dort befindet sich auch die Esdonks Kapelleke, und das Foto unten zeigt Esdonk 29, ein kommunales Denkmal aus dem Jahr 1871. Die umliegenden Linden sind ebenfalls monumental.

Esdonk in Gemert. Einer der Esdonker Bauernhöfe, die sich um das zentrale Feld/Wiese gruppieren

Im Mittelalter bestand Esdonk aus dem oben erwähnten Gehöft, dem Gehöft der Adelsfamilie Van Espdonk, das im 13. Jahrhundert erwähnt wird, und dem Aa-Haus, das ebenfalls im 13. Diese Höfe wurden später in mehrere Höfe aufgeteilt, von denen einige sogar verkeuterd waren (keuterboer ist eine auf dem armen Land der Peel gebräuchliche Bezeichnung für einen sehr kleinen Bauern mit sehr wenig Land und Vieh). In der Nähe der Bauernhöfe befand sich auch eine Plaetse, eine gemeinsame dreieckige Weide, auf die das Vieh getrieben wurde. Auf einer Katasterkarte ist die Form noch zu erkennen. Die den Weiler umgebenden Moore wurden nach und nach urbar gemacht, und auch kleine Betriebe konnten sich in Esdonk niederlassen. Im sechzehnten Jahrhundert wurde die Esdonker Kapelleke gebaut, eine Entwicklung, die in vielen Weilern zu beobachten ist. Danach wuchs der Ort oft zu einem ausgewachsenen Dorf heran, wie in Händel, aber nicht hier, aus unbekannten Gründen.

Der Name Esdonk lässt sich auf Espe, eine Baumart, und donk, ein höheres Land, zurückführen. Früher wurde erwähnt, dass Esdonk eine Fischerei besaß und daher von dem kleinen Fluss Aa und der Landwehr im Norden umschlossen war. Als relativ trockenes und höher gelegenes Gebiet muss Esdonk daher in der Vergangenheit ein guter Ort für die Ansiedlung gewesen sein.

Quellen:

P. van den Elsen, Esdonk, de geschiedenis van een kapelgehucht, 1981, Heemkundekring De Kommanderij, Gemert

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