Kerk Sint Antonius Abt | De Mortel
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De Mortel. Kirche des Heiligen Abtes Antonius
1636 wurde erstmals von einer Kapelle in De Mortel gesprochen. Offenbar waren in jenem Jahr viele Menschen in Gemert an der Pest gestor…
De Mortel. Kirche des Heiligen Abtes Antonius
1636 wurde erstmals von einer Kapelle in De Mortel gesprochen. Offenbar waren in jenem Jahr viele Menschen in Gemert an der Pest gestorben. Die Friedhöfe liefen über und das Heiligtum in De Mortel bekam einen eigenen Friedhof. Wahrscheinlich handelte es sich damals um eine Art Keske, wie sie heute noch an den Straßen stehen und dem Heiligen Antonius geweiht sind. Es gibt zwei Heilige mit diesem Namen, aber in diesem Fall ist es der Heilige Antonius Abt. Es handelt sich um einen Heiligen, der gegen Pest, Schuppenflechte, Brechwurzel, Geschwüre und Ähnliches angerufen wurde. Es gibt bzw. gab auch einen Orden der Antoniter, das waren religiöse Krankenpfleger, die vor allem in Pestfällen angerufen wurden. Also ein sehr geeigneter Schutzpatron für diese Situation. In moderneren Zeiten ist er besonders mächtig gegen Viehkrankheiten, insbesondere Schweinekrankheiten. Er hat auch ein Schwein zu seinen Füßen. Es wird übrigens angenommen, dass das Schwein dem Bild des Heiligen Antonius hinzugefügt wurde, weil die Antoniter das Recht hatten, eine Reihe von Schweinen in den Städten und Dörfern frei herumlaufen zu lassen.
Das Schwein steht auch für die Sünde und die Versuchung (der sich der heilige Antonius auf seiner Wüstenwanderung im dritten Jahrhundert nach Christus oft stellen musste). Vor etwa hundert Jahren, am 17. Januar, dem Festtag des heiligen Antonius, ging es darum, Nieswurz, auch Antoniuskraut genannt, zu suchen und daraus einen Tee zu brauen. Dieser Tee heilte Drüsentumore, und zwar bei Schweinen. Übrigens eine schwierige Angelegenheit, denn, wie der Name schon sagt, ist die Nieswurz ein Kraut und daher im Winter schwer zu finden. Wie das Wetter-Sprichwort für den 17. Januar besagt, ist es dem Heiligen Antonius mit seinem Verken, dem Abt von Kouderkerken, am liebsten, wenn es an seinem Festtag friert.
Nachdem der Friedhof in der Nähe der Keske angelegt worden war, begann man mit dem Bau der eigentlichen Kapelle. Dieser Bau dauerte fünfzig Jahre. Leider wurde diese Kapelle im 19. Jahrhundert abgerissen und eine neue gebaut, aber die heutige Kirche wurde erst 1904 errichtet. Die Gemeinde hatte eigentlich kein Geld für eine neue Kirche, aber die im 19. Jahrhundert gebaute Kapelle war zu klein und technisch mangelhaft, was bei Kirchen dieser Zeit üblich war. Sie war unter der Aufsicht der Wasserbehörde gebaut und von deren Ingenieuren inspiziert worden. Viele dieser Kirchen wiesen Mängel auf und wurden oft abgerissen. Die heutige Kirche ist neugotisch, aus rotem Backstein mit gelben Speckschichten dazwischen. Dies war damals ein gängiger Baustil.
Zwei Kirchen
Vorübergehend hatte De Mortel zwei Kirchen. Die erste Kapelle, mit deren Bau 1636 begonnen worden war, hatte zwei Jahrhunderte lang gute Dienste geleistet, aber im 19. Jahrhundert wurden Stimmen laut, die eine neue Kirche forderten. Jahrhundert wurden jedoch Stimmen laut, die eine neue Kirche forderten. 1849 wurde die neue Kapelle gebaut, teilweise mit Steinen aus der alten Kirche. Es handelte sich um eine Wasserstaatskirche, eine Kirche, die mit finanzieller Unterstützung der Zentralregierung gebaut wurde und deren Bau von den Ingenieuren des Wasserstaates geprüft und genehmigt wurde. Sie wurde im neoklassizistischen Stil gebaut, dem damals führenden Architekturstil für kirchliche und nichtkirchliche Gebäude. Dieser Baustil orientierte sich an Bauten aus der römischen und griechischen Antike. Trotz der Zustimmung von Waterstaat wies die Kirche schon bald nach dem Bau Mängel auf und war zu klein für die vielen Gläubigen in dieser Blütezeit des römisch-katholischen Glaubens. Die heutige Kirche wurde daher neben der Waterstaat-Kirche gebaut. Alte Mortelnaren können noch erzählen, dass man in der Kirche eine kurze Zeit lang auf losem Sand kniete, da die Pflastersteine in der heutigen Kirche wiederverwendet wurden. Danach wurde die Kirche am Wasser abgerissen. In der heutigen Kirche befindet sich auch noch die Glocke der ersten Kapelle. Die Kirche hat einen Turm an der Vorderseite, zwei Kapellen neben dem Turm, unter anderem für Taufen, und einen siebenseitigen Chor mit Buntglasfenstern. Als die heutige Kirche gebaut wurde, wurde auch der Friedhof vergrößert.
Quellen:
P. van den Elsen, A. Otten, De bouw van de kerk in Mortel, 1979, Heemkundekring De Kommanderij, Gemert
Van Zummeren, P., Volkswijsheid van dag tot dag: De eeuwigdurende Volkskalender, 2000, BZZTôH Publishers, ?128;s-Gravenhage
Claes, J., Claes, A., Vincke, K., Sanctus: Anerkennung von mehr als 500 Heiligen, 2002, Claes, J. und Uitgeverij Davidsfonds, Leuven